STUTTGART. Bahá’í und mit ihnen verbundene Menschen auf der ganzen Welt widmen ein Jahr dem Gedenken an ’Abdu’l-Bahá[1]’Abdu’l-Bahá war der älteste Sohn Bahá’u’lláhs, des Stifters des Bahá’í-Glaubens. Er war bekannt und angesehen als Verfechter für soziale Gerechtigkeit und Botschafter für den … Continue reading und teilen Geschichten über Sein Leben (Bahá’í vor Ort berichtete). Ein großer Segen für Deutschland war Sein Besuch im Jahr 1913 in Stuttgart und Umgebung. Ältere Bahá’í erzählen häufig die Geschichten, die ihnen schon als Kinder weitergegeben wurden. Eine Gruppe Jugendlicher hatte es sich im letzten Jahr zur Aufgabe gemacht, das Erzählen dieser Geschichten zu erlernen, und hat vergangenen Sommer eine Tour auf den Spuren ’Abdu’l-Bahás ermöglicht.
Generationen lernen miteinander
In vier zweistündigen Online-Sessions mit Workshops und Input von älteren Bahá’í haben sich zwölf Jugendliche mit dem Besuch ’Abdu’l-Bahás in Deutschland und dem Geschichtenerzählen beschäftigt. „Ich hatte von vielen Personen, die ’Abdu’l-Bahá getroffen hatte, gehört, aber ich wusste nicht viel davon. Und mir ist aufgefallen, dass viele Orte, die ich als Stuttgarter aus meinem Alltag kenne, zur Bahá’í-Geschichte gehören. Das war mir völlig fremd,” erzählt Daniel.
Nan hat das Projekt gestartet: „Zum 100. Gedenktag des Hinscheidens ’Abdu’l-Bahás wollte ich einen Prozess starten, bei dem Jung und Alt gemeinsam lernen. Jugendliche kennen viele Geschichten über den Besuch ’Abdu’l-Bahás in Deutschland nicht: Wen hat Er getroffen? Was hat Er bewegt? Wir haben uns die Fotos und Infos von den Älteren geholt und gemeinsam gelernt, die Geschichten zu erzählen. Unsere Liebe zu ’Abdu’l-Bahás ist dabei stetig gewachsen.”
Damit das Gelernte gleich in die Praxis umgesetzt wird, lud die Gruppe zur Reise auf den Spuren ’Abdu’l-Bahás ein. Die Jugendlichen waren Tourguides für 35 Gäste aus ganz Süddeutschland. Alle wurden mit einer Rose begrüßt und in zwei Gruppen zu verschiedenen Stationen in Stuttgart geführt, an denen sich die Geschichten ereignet hatten, welche die Jugendlichen mit Ernsthaftigkeit und Kreativität erzählten. Details und Anekdoten fügten die Älteren hinzu, die es genossen, auch Mal zuzuhören. „Ich finde sowieso, dass ich zu viel rede. Das bin ich irgendwie so gewohnt. Mein Wissen gebe ich gerne weiter und befähige damit andere,” meint Gisbert lachend.
Ein sehr besonderer Tag
„Ich hab‘ jetzt eine neue Linse, durch die ich fast schon die Geschichte sehen kann”, berichtet Daniel begeistert. Und Nan resümiert: „Es war ein sehr besonderer Tag, vor allem für die Jugendlichen. Am Anfang hatte sich niemand so richtig zugetraut, die Geschichten zu erzählen, aber durch gegenseitige Ermutigung und die Unterstützung der älteren Generation, haben wir Selbstvertrauen gewonnen. Es war uns wichtig, die Gäste so zu empfangen, wie sie auch ’Abdu’l-Bahá empfangen hätte.” Sie plant, das Projekt auch in den kommenden Jahren zu organisieren, und freut sich auf die fruchtbare Zusammenarbeit der Generationen.
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Fußnoten