Wir schreiben die Zukunft – Konferenz in Süddeutschland entflammt die Jugend

Die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach der menschlichen Identität und ob es Hoffnung für die Zukunft der Menschheit gibt, beschäftigt insbesondere junge Menschen in unserer Gesellschaft sehr stark. Ende Mai kamen daher 150 Jugendliche im Alter von 14 bis 30 Jahren in Hofheim zusammen, um gemeinsam Antworten zu finden und sich mithilfe der Künste über ihren eigenen Beitrag zur Besserung der Welt auszutauschen. 

HOFHEIM, Hessen. Es ist warm an diesem Freitag, aber es weht eine kühle Brise am Haus der Andacht von Europa, als die Jugendlichen von Taunus bis Allgäu aus ganz Süddeutschland zu einem ganz besonderen Wochenende anreisen. Aufregung, Freude und Begeisterung sind vom ersten Moment an bis zur Abreise am Montagnachmittag spürbar, insbesondere in den vielen kreativen Beiträgen.  

Es gibt einige Highlights an diesem Wochenende, eines davon sind Jugendtreffen in den umliegenden Städten am Samstagabend mit weiteren jugendlichen Freunden. Gemeinsames Singen und Beten, sowie spaßerfülltes Miteinander schweißen die Gruppen in kurzer Zeit zusammen. Eine Teilnehmerin sagt am nächsten Tag: „Es war so inspirierend zu sehen, welche Dynamik und Freude in einer Gruppe Jugendlicher in so kurzer Zeit entstehen kann. Das hat mich ermutigt, in meiner Stadt auch mit Jugendtreffen zu beginnen.“ 

Musik und allgemein die Künste sind tragende Faktoren und ein weiteres Highlight dieser Konferenz. Ein Theaterstück am Samstagmorgen erzählt die bewegende Geschichte der 17-Jährigen Mona, die vor 40 Jahren im Iran hingerichtet wurde, weil sie als Kinderklassenlehrerin diente. Die Geschichte war einigen Teilnehmenden schon bekannt, aber die besondere Darstellung der Gruppe berührt alle tief. Eine Teilnehmerin sagt danach: “Monas Vorbild und die eindrucksvollen Geschichten der Frauen, die mit ihr hingerichtet wurden, haben mich tief bewegt. Sie haben ihr Leben für den Fortschritt der Menschheit gegeben. Wir können ein ähnliches Opfer bringen, wenn wir unser Leben vollumfänglich dem Dienst an der Menschheit widmen.” 

Kreativworkshops am Sonntag geben allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise weiter in die Themen der Konferenz zu vertiefen. Neben einem Tanzworkshop, der viele Musikrichtungen und Tanzstile vereint und dessen Aufführung mit jubelndem Applaus belohnt wird, bewegen die Texte des Rap-Workshops die Zuhörer tief. In einem Text heißt es: „Die Lehren Gottes – das Geschenk an uns – die Fähigkeit, der Zusammenhalt – die Liebe für uns – wir sind edle Wesen – und das wissen wir auch – warum befassen wir uns mit niedrigerem, das keiner braucht – lasst uns Hand in Hand – die Welt verbessern – mit jedem einzelnen von uns – sind wir nur noch stärker.“ 

Die bewegende Macht der Musik wird auch bei zwei besonderen Andachten im Haus der Andacht am Freitagabend und anlässlich des Feiertags zum Hinscheiden Bahá’u’lláhs in der Nacht von Sonntag auf Montag deutlich. Zwei Teilnehmende reflektieren: „Musik lässt einen den Geist der Einheit richtig spüren und gibt Kraft. Es war sichtbar, dass die Jugendbewegung an Dynamik und Geschwindigkeit zunimmt und man kriegt ein Gefühl dafür, was alles möglich ist.“ 

Bemerkenswert sind bei dieser Konferenz auch die tiefe Liebe und Dankbarkeit, welche die Teilnehmenden gegenüber dem Universalen Haus der Gerechtigkeit ausdrücken. Nicht nur die Vertonung eines Zitats aus einer Botschaft des Universalen Hauses, sondern insbesondere die Briefe, welche die Teilnehmenden während der Konferenz an das Universale Haus verfassen, zeugen davon. Eine Teilnehmerin beschreibt: „Für mich war das der bewegendste Moment der Konferenz. Ich konnte alle Gedanken und Gefühle aufschreiben und vor allem meine Dankbarkeit für die Führung des Universalen Hauses ausdrücken. All die Themen, mit denen wir uns beschäftigt haben – unsere Identität, wo wir Orientierung finden, gegenseitige Unterstützung, die Werkzeuge zur Erreichung von gesellschaftlichem Fortschritt – alles beruht auf der Führung durch die Heiligen Schriften und den Botschaften des Universalen Hauses der Gerechtigkeit.“ 

Viele Teilnehmende reflektierten am Ende der Konferenz, dass sie sich inspiriert, erfrischt und gestärkt fühlen, ihre Aktivitäten im Gemeindebildungsprozess in ihren Nachbarschaften und Städten

fortzuführen, neue Freunde dazu einzuladen und den Kreis der Beteiligten zu erweitern. Ein Teilnehmer äußerte: „Die Konferenz hat mir neue Kraft gegeben. Mir war vorher nicht klar, wie viele Leute an diesem Prozess mitarbeiten, ich kannte nur ein paar Jugendliche in meiner Nachbarschaft. Jetzt habe ich die Größe dieses Prozesses und die Vision des gesellschaftlichen Wandels, nach dem wir streben, besser verstanden. Insbesondere die viele Kreativität hat mich beeindruckt. So saß man nicht nur den ganzen Tag rum und hat geredet, es gab so viele künstlerische Beiträge. Und alle haben beigetragen, egal ob sie zum ersten Mal überhaupt bei einem solchen Treffen dabei waren oder ob sie schon lange aktiv sind.“ 

Auch in Nordwest- und Ostdeutschland fanden im Mai Jugendkonferenzen statt. Mehr über die Bedeutung der Jugend erfahren Sie auf bahai.de oder in weiteren Artikeln auf news.bahai.de

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